Du sagst ja zu Überstunden, die du eigentlich nicht machen möchtest?
Dir fällt es generell schwer, anderen eine Bitte abzuschlagen?
Die Vorstellung, dass der Chef sauer sein könnte, fühlt sich schlimmer an, als ein paar Mehrstunden Arbeit?
Du stellst oft deine eigenen Bedürfnisse zurück?
Das sind Hinweise, dass der Persönlichkeitszug Verträglichkeit bei dir stark ausgeprägt ist.
Unsere Persönlichkeitszüge werden zu ca. 50% schon durch unsere Gene festgelegt.
Die Zufriedenheit der Umwelt wird oft höher bewertet als die eigene Zufriedenheit.
Verträgliche Menschen verharren oftmals in Situationen, in denen sie nicht glücklich sind, zugunsten von Harmonie und der Vermeidung unangenehmer Gefühle (v.a. Schuld, Scham, Angst).
Oft geht das auf Kosten des eigenen Wohlbefindes und der eigenen Gesundheit.
Diese Kosten werden in der Kosten-Nutzen-Analyse aber gar nicht berücksichtigt.
Wir sollten also lernen unsere Gene zu überlisten und nicht alles hinnehmen, was die Kosten-Nutzen-Analyse so ausspuckt!
Das Nein-Sagen ist so eine Sache.
Bei uns laufen permanent innere Kosten-Nutzen-Analysen ab, die abwägen was das beste Verhalten für uns ist. Ist man sehr harmoniebedürftig, fühlt sich für das Wohlergehen anderer verantwortlich oder hat Angst bei anderen in Ungnade zu fallen, wird man selten für seine eigenen Bedürfnisse, Grenzen und Wünsche einstehen können.
Manchmal mit enormen Folgen für unser eigenes Wohlbefinden, Stresslevel und sogar für unsere körperliche und psychische Gesundheit.
Die Forschung geht davon aus, dass unsere Persönlichkeitszüge zu ca. 50% schon in den Genen festgelegt sind. Neuere Studien sagen sogar bis zu 75%. Die Kombination aus Veranlagung und Lebensgeschichte formt uns zu den Menschen, die wir sind.
Was in unserem Gencode steckt, ist jedoch nicht immer das Beste für uns.
(Das Hauptziel der Gene ist es nämlich, dass unser genetischer Code weitergegeben wird und noch lange lange existiert - unser Zufriedenheitslevel interessiert die Gene nicht besonders.)
Wir sollten also Wege finden, unsere Gene zu überwinden!
Dazu gehört auf jeden Fall:
1. Neue Informationen in die Kosten-Nutzen-Analyse einfließen lassen! Mögliche Langzeitfolgen sollten mit einberechnet werden.
2. Nein-Sagen normalisieren (Wenn nicht wir selbst für unsere Grenzen einstehen, wer macht es dann?)
3. Nochmal neu kalibrieren: Wessen Wohlbefinden setzen wir an erste Stelle? (Und das hat nichts mit Egoismus zu tun!!)
4. Lernen mit negativen Gefühlen besser umzugehen und sie besser auszuhalten (Durch Übung kann man auch da mit der Zeit viel viel besser werden!)
Eure Anna & Steffi
(Die anderen Persönlichkeitszüge nach dem Big-5-Modell sind übrigens: Extraversion, Offenheit, Neurotizismus und Gewissenhaftigkeit)
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